Stromtherapie mit Nemecron Gerät

7a4a1765-1397-42e3-bd0c-e171b4d92995 • 19. August 2025

Stromtherapie Nemecron


Die Stromtherapie mit Nemectron-Geräten, insbesondere unter Verwendung der Programme Endodyn und Endosan, gehört zur Interferenzstromtherapie, einer Form der Elektrotherapie. Diese Methode wurde vom österreichischen Physiker Hans Nemec entwickelt und nutzt mittelfrequente Ströme, die sich im Körper überlagern, um eine niederfrequente Stimulation zu erzeugen. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Durchblutung zu fördern und die Muskulatur zu entspannen oder zu stimulieren.

Zusammenfassung der Nemectron-Stromtherapie mit Endodyn und Endosan:

  • Funktionsweise:
  • Interferenzstrom: Zwei mittelfrequente Ströme (z. B. 4000 Hz und 4001–4100 Hz) werden über Elektroden in zwei Stromkreisen zugeführt, die sich im Körper überkreuzen. Dies erzeugt eine niederfrequente Schwebung (1–100 Hz), die gezielt im Gewebe wirkt, ohne starke Hautreizungen.
  • Nemectron-Geräte: Moderne Geräte wie EDiT® 400 ermöglichen präzise Anpassungen und die gleichzeitige Behandlung mehrerer Patienten.
  • Endodyn-Programm:
  • Bedeutung: „Dynamik in der Tiefe“.
  • Anwendung: Verwendet Interferenzstrom mit vier Elektroden, wirkt tiefer im Gewebe („3-dimensional“). Es ist besonders geeignet für progressive Muskelentspannung, Schmerzlinderung und die Behandlung von tieferliegenden Strukturen.
  • Indikationen: Muskelverspannungen, chronische Schmerzen, degenerative Erkrankungen wie Arthrose.
  • Endosan-Programm:
  • Bedeutung: „Sanierung in der Tiefe“.
  • Anwendung: Nutzt bipolare Elektrodenanlagen mit niederfrequentem Strom, wirkt oberflächlicher und sanfter. Es wird oft zur Stimulation von Nervenwachstum oder zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
  • Indikationen: Nervenregeneration, leichte Schmerzen, rheumatische Erkrankungen.
  • Vorteile:
  • Sanfte, weitgehend schmerzfreie Anwendung durch Vermeidung von Hautreizungen.
  • Förderung von Durchblutung, Muskelentspannung und Schmerzreduktion.
  • Anpassbare Frequenzen für individuelle Therapieziele.
  • Kritik und Einschränkungen:
  • Wissenschaftliche Evidenz ist begrenzt; die Deutsche Nationale Versorgungsleitlinie empfiehlt die Interferenztherapie bei Rückenschmerzen nicht, da keine Wirkung nachgewiesen wurde.
  • Kosten werden oft nicht von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
  • Kontraindikationen: Schwangerschaft, Herzschrittmacher, Tumore, akute Entzündungen.
  • Ablauf: Elektroden werden auf die Haut aufgebracht, die Stromstärke wird individuell angepasst. Eine Sitzung dauert meist 20–30 Minuten, mehrere Sitzungen sind üblich.

Hinweis: Der Begriff „Endosan“ in der Elektrotherapie ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Mikrowellentherapiegerät (ENDOASAN), das für andere Zwecke (z. B. Behandlung von Gelenkschmerzen) eingesetzt wird.